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03.11.2014

Klimaschädliche Kühlmittel reduzieren

Neues Forschungsprojekt zum Schutz des Klimas gestartet

Der heute in Kopenhagen vorgelegte neue Weltklimabericht zeigt erneut ganz deutlich: Der Klimawandel ist vom Menschen verursacht. Dazu betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München: "Klimaschutz geht alle an. Jede Region trägt Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten. Wir müssen Schritt für Schritt alle klimaschädlichen Chemikalien reduzieren. Neben CO2 nehmen wir jetzt F-Gase in den Blick: F-Gase sind bis zu 23.000-Mal schädlicher für das Klima als CO2. Ihr Ausstoß hat seit 1990 weltweit ungebremst zugenommen. Wir müssen jetzt aktiv werden und sie so weit wie möglich ersetzen."

Im Zentrum eines neuen Forschungsprojekts des Bayerischen Umweltministeriums stehen daher diese klimaschädlichen fluorierten Treibhausgase. F-Gase werden vor allem als Kühlmittel in Klima- und Kälteanlagen verwendet. Sie werden als Ersatzstoffe für FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) eingesetzt, die die Ozonschicht schädigen und deshalb in Deutschland bereits seit Anfang der neunziger Jahre als Kühlmittel verboten sind - und inzwischen auch international streng reguliert sind. Das Bayerische Landesamt für Umwelt soll in den kommenden drei Jahren aufzeigen, wie diese F-Gase nach und nach ausgetauscht werden können. Denn alternative natürliche Kühlmittel sind technologisch bereits weit entwickelt. Beispielsweise kann das in der Luft befindliche Kohlendioxid klimaneutral als Kühlmittel verwendet werden. Das Bayerische Umweltministerium fördert das Projekt mit rund 360.000 Euro. Als weiterer Baustein des Projekts werden von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit Experten aus Israel beraten, um dort Betreiber von Kälteanlagen für die Umrüstung auf natürliche Kühlmittel zu gewinnen.

Weil der Bedarf an Kühlmitteln weiter steigt, könnte sich nach aktuellen Prognosen des Umweltbundesamts der Ausstoß an F-Gasen bis 2050 verdreifachen, auf dann rund 6 Prozent Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen – mit entsprechend gravierenden Folgen für das Klima. Scharf: "Der Klimawandel könnte in Deutschland bis zum Jahr 2050 geschätzte Gesamtkosten in Höhe von 800 Milliarden Euro verursachen. Bayern hat sich das Ziel gesetzt, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 deutlich zu senken: auf weniger als 2 Tonnen pro Kopf und Jahr."

Weitere Informationen: www.stmuv.bayern.de

Weitere Informationen: http://www.klima.bayern.de

aktualisiert von Markus Ehm, 10.02.2015, 14:24 Uhr