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29.05.2017

Bayerns längstes Baudenkmal neu erleben

Informationssystem am Ludwig-Donau-Main-Kanal eröffnet

Der Ludwig-Donau-Main-Kanal ist ein einzigartiges technisches Kulturerbe der bayerischen Wasserwirtschaft. Jetzt soll Bayerns längstes Baudenkmal noch bekannter werden. Dafür hat der Freistaat Bayern an 16 Standorten ein modernes Informations- und Kommunikationskonzept installiert. Informationsfiguren erzählen von Kelheim bis Bamberg über das Leben im 19. Jahrhundert entlang des Kanals. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte heute bei der offiziellen Eröffnung am Dörlbacher Einschnitt: "Mit dem neuen Informationssystem wird der Naturtourismus am Ludwig-Donau-Main-Kanal noch attraktiver. Der alte Kanal ist ein markantes Beispiel wasserwirtschaftlicher Ingenieurskunst und ein außergewöhnliches Bodendenkmal. Diesen Schatz wollen wir heben und der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Informationssystem lädt dazu ein, auf über 170 Kilometern mehr über dieses 200 Jahre alte Bauwerk zu erfahren. Wir bereichern Bayerns naturtouristisches Füllhorn um ein weiteres, herausragendes Angebot." Der Freistaat finanziert das Projekt mit rund 500.000 Euro. 

Mit dem Ludwig-Donau-Main-Kanal wurde erstmals die Europäische Hauptwasserscheide für den Schiffsverkehr überquert und damit eine Verbindung von der Nordsee zum Schwarzen Meer geschaffen. Europas höchst gelegener Kanal ist heute zwar nicht mehr wirtschaftlich und nur noch in Teilabschnitten vorhanden, bemerkenswert ist aber seine historische Bedeutung. Inzwischen übernimmt sein Nachfolger, der Main-Donau-Kanal, die Aufgabe als Verkehrsverbindung und versorgt außerdem gerade in Trockenperioden Franken und Nordbayern mit ausreichend Wasser. Scharf: "Die Wasserwirtschaft ist seit dem 19. Jahrhundert der Taktgeber am Ludwig-Donau-Main-Kanal. Er ist ein geschätztes Freizeit- und Naherholungsgebiet und ein Hotspot der Artenvielfalt. Mit seinen Schleusen und Häfen, den Wander- und Radwegen, Baumalleen und Treidelpfaden ist der Kanal ein Idyll inmitten bayerischer Naturschönheiten."

Unter dem Motto "Hinführen, sichtbar machen und erleben" wurde das Konzept unter der Federführung der Regierung der Oberpfalz gemeinsam mit einer Medienagentur entwickelt. Mit Info-Tafeln, großen Figuren und Hörbeispielen wird der Ludwig-Donau-Main-Kanal für Einheimische und Gäste neu erlebbar. 75 Kilometer der alten Kanalstrecke sind bis heute erhalten. Sie liegen seit den 1950er Jahren in der Verantwortung der Wasserwirtschaftsverwaltung.

Mehr Informationen unter http://www.wwa-n.bayern.de/wasser_erleben/technik_kultur/ldm_kanal/index.htm

aktualisiert von Markus Ehm, 29.05.2017, 11:11 Uhr