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30.03.2017

Indienreise vom 23.03. - 29.03.2017

Indien ist mittlerweile ein wichtiger Partner für uns im Bereich der Umweltpolitik. Wir sind an  verschiedenen Projekten in Indien beteiligt. Umweltfragen und gesellschaftliche Fragen sind weltweit eng verknüpft, ganz besonders beim Thema Klimawandel und seine Folgen bis hin zu den weltweiten Migrationen. Umweltpolitik ist zur Sicherheitspolitik geworden! Bei meiner Reise wurden unsere bestehenden Kontakte nach Indien vertieft und unsere weitere Zusammenarbeit abgestimmt. 



Unsere erste Station war die Bergsiedlung Leh in Ladakh im Himalaya. Der Sommersitz des Dalai Lama und Sitz des buddhistischen Heiligen Drikung Kyabgon Chetsang ist eines der spirituellen Zentren Asiens. Unser Thema war insbesondere der Umgang mit der Natur in einer besonders wasserarmen Umgebung.

Auf der Umweltkonferenz gab ich den Startschuss für ein Projekt der TU München (unter Beteiligung des StMUV), das neue Lösungen für eine nachhaltige Wassernutzung unter diesen extremen Verhältnissen untersuchen soll. Darüber hinaus durfte ich in beeindruckender Atmosphäre mehrere Gespräche mit seiner Heiligkeit Chetsang und den Vertretern der Provinz.

Der zweite Teil der Reise führte uns in eine völlig anderen Umgebung in Westindien - heiß und dicht besiedelt, überwiegend landwirtschaftliche Nutzung und auch dort nur ein Thema: der Wassermangel. Hier führt seit Jahren die bayerische Hanns-Seidel-Stiftung gemeinsam mit der Lokalregierung und örtlichen NGOs ein wegweisendes Projekt durch. Ein Schwerpunkt ist hier insbesondere die dringend notwendige Stärkung der Rolle der Frauen in der indischen Gesellschaft. Traditionell sind hier die Frauen für die Trinkwasserbeschaffung verantwortlich - eine vernünftige Versorgung wird hier jedoch immer schwieriger. Die Hanns-Seidel-Stiftung führt hier in enger Abstimmung mit wichtigen indischen NGOs pilothafte sehr erfolgreich einige Projekte durch und arbeitet direkt mit den Menschen vor Ort zusammen. Ich wurde hier mit einer überwältigenden Herzlichkeit empfangen.

Die nächste Station des Indienbesuches führte uns die 20 Millionenstadt Delhi, Sitz der indischen Nationalregierung. Dank der Hans-Seidel-Stiftung und ihrer zahlreichen Projekte besteht ein gutes Netzwerk Bayerns zur Sicherheitspolitik in der Region, insbesondere zum Thema Wassersicherheit. Als wesentlicher sicherheitsrelevanter Aspekt hat sich die Wasserpolitik in Indien herausgestellt. Indien orientiert sich hier stark an der einzugsgebietsbezogenen und an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausgerichteten Wasserpolitik der EU und Deutschlands. Nach einem Gespräch mit dem deutschen Botschafter Dr. Martin Ney fanden Gespräche sowohl mit dem indischen Umweltministerium wie auch mit der indischen Wasserministerin Sushri Uma Bharti statt. Die Themen umspannten reichten von Abfall, Luftverschmutzung, Biodiversität bis zu den Nationalparken und der Wasserwirtschaft.

Ein weiterer Höhepunkt war für mich das Treffen mit Dr. Ranjana Kumari, einer der bekanntesten Kämpferinnen für die Rechte der Frauen in Indien und Leiterin des Center of Social Research, einer der NGOs, mit der die Hanns-Seidel-Stiftung die Projekte in Westindien durchführt.

Den Abschluss des Besuchs in Delhi bildete ein Roundtable des Sicherheitsdialogs (Comprehensive Security Dialog) der Hanns-Seidel-Stiftung zum Thema Water Diplomacy.


Abschließend lässt sich feststellen, dass das Interesse an einer Fortsetzung und Ausweitung der Zusammenarbeit mit uns sehr groß ist. Es wurde vereinbart, die Felder für einen vertieften Austausch von Wasser-Know-How zu definieren. Ein Kooperationsabkommen über unsere weitere Zusammenarbeit zwischen Bayern und Indien im Bereich der Umweltpolitik ist geplant!

aktualisiert von Markus Ehm, 08.05.2017, 13:52 Uhr